
AGIL Aktiv und gesund im Leben bleiben
Das AGIL-Projekt „Aktiv und gesund im Leben bleiben“ förderte die soziale Teilhabe und Lebensqualität von Menschen über 70 Jahren, mit und ohne Demenz, in steirischen Gemeinden mit unterschiedlichen Maßnahmenbündeln.
Die ARGE Styria vitalis und das Institut für Pflegewissenschaften der Universität Wien setzten in Kooperation mit der FH Joanneum STG Ergotherapie in fünf steirischen Gesunden Gemeinden das Projekt AGIL "Aktiv und gesund im Leben bleiben" von Oktober 2017 bis April 2020 um. Zielsetzung war, die Anliegen und Bedürfnisse älterer Frauen und Männer mit und ohne Demenz zu erfassen sowie Maßnahmen zur Teilhabe am sozialen Leben in der Gemeinde zu fördern. Direkte Zielgruppen waren ältere Frauen und Männer mit und ohne Demenz (70+) wie auch VertreterInnen aus Gemeindepolitik und -verwaltung. Als indirekte Zielgruppen wurden VertreterInnen spezifischer Berufsgruppen verstanden sowie Personen, die sich im Kontext von Vereinsstrukturen oder Ehrenamt mit dem Thema befassen. Nach umfangreicher Diagnose und Aufbau der lokalen Projektstruktur wurden die Maßnahmenpakete
- Bedürfnis- und Bedarfserhebung mittels Fokusgruppen und Interviews
- Workshop-Reihe „Aktives Altern“
- „Gut unterwegs im öffentlichen Raum“
- themenoffene Aktivitäten
- ein Transferprodukt zum Themenbereich Gesundheitskompetenz für ältere Frauen und Männer mit und ohne Demenz umgesetzt
Kernergebnisse der Diagnose betrafen die Themen Nachbarschaft, Nahversorgung, Mobilität, Pflegebedürftigkeit, Einsamkeit und Verlust der Würde von älteren Menschen mit und ohne Demenz. Beteiligung von Menschen mit Demenz ist möglich und wichtig. Bilder, die neben den Belastungen auch ein gutes Leben mit Demenz beschreiben, können ein erster Schritt sein, das Tabu rund um Demenz zu brechen. Die Workshop-Reihe erntete äußerst positive Resonanz. Durch die gute Beteiligung der Zielgruppen gelang die Sensibilisierung für seniorinnen- und seniorengerechte Gestaltung des öffentlichen Raums bei Verantwortlichen und Expertinnen und Experten. Beliebte Erzählcafés, Filmabende zum Thema Demenz, Workshops zu Umgang mit neuen Medien und Technik, Beratungsangebote für pflegende Angehörige sowie Printprodukte zu Unterstützungsstrukturen und Angeboten und ein Folder zu einfachen Tipps im Umgang mit Menschen mit Demenz boten zahlreichen älteren Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit der Teilhabe und Mitgestaltung. Gut bewährt hat sich der gemeindeübergreifende und interdisziplinäre Austausch in den Resonanzgruppen zu thematischen Schwerpunktthemen. Einsame, ältere Menschen zu erreichen, bleibt dennoch eine Herausforderung.
Erfüllte Good Practice Kriterien
- Spezialkriterium: Gesundes Altern
- Qualitätskriterien der Gesundheitsförderung
- Übertragbarkeit und Weiterentwicklung
- Wirkannahme & -modell
- Evaluation der Wirksamkeit